Wasserschaden, was tun?

Ein Wasserschaden kann massive Schäden an und in Gebäuden verursachen, hohe Reparaturkosten nach sich ziehen und im schlimmsten Fall sogar die Bausubstanz gefährden. Für Hausverwaltungen, Eigentümer:innen und Mieter:innen ist es daher von großem Interesse, Wasserschäden möglichst frühzeitig zu verhindern und Ärger zu vermeiden.

Doch wie entstehen Wasserschäden überhaupt, und welche Maßnahmen helfen, sie zu vermeiden? Und wenn doch ein Schaden eintritt – wie lässt sich dieser begrenzen, um hohe Kosten und Folgeschäden zu vermeiden?

Dieser Ratgeber zeigt, welche Ursachen Wasserschäden haben können, welche präventiven Maßnahmen besonders wirksam sind und welche Sofortmaßnahmen im Schadensfall ergriffen werden müssen.

  • Die meisten Wasserschäden sind vermeidbar, wenn regelmäßige Inspektionen und Wartungen durchgeführt werden – insbesondere an Wasserleitungen, Heizungsanlagen und Dächern.
  • Hausverwaltungen tragen eine Schlüsselrolle bei der Prävention, indem sie frühzeitig Schäden erkennen, regelmäßige Kontrollen organisieren und klare Vorgaben für Mieter:innen und Eigentümer:innen durchsetzen.
  • Defekte Rohre, undichte Dächer und unzureichende Gebäudeentwässerung sind die Hauptursachen für Wasserschäden – regelmäßige Dichtigkeitsprüfungen und vorbeugende Instandhaltungen können Schäden verhindern.
  • Sofortmaßnahmen bei einem Wasserschaden sind wichtig, um Folgeschäden zu minimieren – Wasserzufuhr abstellen, Elektrik sichern, betroffene Bereiche trockenlegen und Schaden umgehend dokumentieren.
  • Technische Lösungen wie Leckagesensoren, Rückstauklappen und smarte Wasserstopp-Systeme helfen, Wasserschäden frühzeitig zu erkennen und automatisch Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Grundlagen: Wasserschaden in der Wohnung

Ein Wasserschaden entsteht, wenn Wasser oder Feuchtigkeit unkontrolliert in das Gebäude eindringen oder austreten. Dies kann beispielsweise durch undichte Rohre, beschädigte Dächer, defekte Haushaltsgeräte oder eindringendes Grundwasser verursacht werden. Besonders tückisch sind versteckte Wasserschäden, die über längere Zeit unbemerkt bleiben und so Folgeschäden wie Schimmel oder Bauschäden nach sich ziehen können.

Wie entsteht ein Wasserschaden?

Die Ursachen für einen Wasserschaden sind vor allem in einer der drei folgenden Kategorien zu finden. Weitere Beispiele zur Ursachenfindung finden sich später im Ratgeber:

  • Leitungswasserschäden: Entstehen durch Rohrbrüche, undichte Verbindungen oder defekte Armaturen. Auch verstopfte Abflüsse oder defekte Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen können zu Wasseraustritt führen.
  • Witterungsbedingte Wasserschäden: Kommen durch Starkregen, Schneeschmelze oder Überschwemmungen zustande. Besonders gefährdet sind Gebäude mit undichten Dächern, Fenstern oder unzureichender Außenabdichtung.
  • Grundwasserschäden und Rückstau: Steigt der Grundwasserspiegel an oder funktioniert die Gebäudeentwässerung nicht richtig, kann Wasser von unten in das Gebäude eindringen. Rückstau in der Kanalisation führt ebenfalls häufig zu Wasserschäden.

Wie erkenne ich einen Wasserschaden?

Ein Wasserschaden muss nicht immer sofort durch Tropfen oder einen direkten Schwall Wasser aus der Decke sichtbar sein. Nicht selten tritt Feuchtigkeit über Wochen oder Monate langsam aus und zeigt sich erst durch bauliche Veränderungen. Typische Anzeichen sind:

  • Feuchte Flecken oder Wasserflecken an Wänden und Decken, oft gelblich oder bräunlich verfärbt.
  • Blasenbildung oder Ablösung von Tapeten und Wandfarben, da die Feuchtigkeit das Material zerstört.
  • Muffiger Geruch oder Schimmelbildung, insbesondere in schlecht belüfteten Bereichen wie hinter Möbeln oder in Ecken.
  • Aufgequollene Bodenbeläge oder verzogene Holzelemente, was auf eindringende Feuchtigkeit hindeutet.
  • Plötzlich steigender Wasserverbrauch, der auf eine undichte Leitung oder einen Rohrbruch hinweisen kann.

Wer einen Wasserschaden frühzeitig erkennt, kann größere Schäden vermeiden. Daher sollten auch kleine Veränderungen in der Wohnung ernst genommen und umgehend überprüft werden.

Checkliste: Vorgehen bei Wasserschäden in Wohnungen

Schnelles und strukturiertes Vorgehen bei einem Wasserschaden verhindert größere Schäden und minimiert Folgekosten. Die folgende Checkliste zeigt, welche Schritte unmittelbar nach Entdeckung eines Wasserschadens zu ergreifen sind.

  1. Strom abstellen
  2. Wasserzufuhr stoppen
  3. Unterstützung holen
  4. Ursachen suchen
  5. Schäden oberflächlich dokumentieren für Versicherung und Verwaltung
  6. Verwaltung oder Vermieter:in kontaktieren
  7. Versicherung informieren

Elektrische Gefahren ausschließen:

Sollte sich Wasser in der Wohnung sammeln, sollten die Bewohner:innen zunächst den Strom in den betroffenen Bereichen abstellen, um Stromschläge zu vermeiden. Dazu am besten die Sicherung des betroffenen Zimmers bzw. die Hauptsicherung im Sicherungskasten abschalten. Leitungswasser leitet den Strom und Betroffene können durch einen Stromschlag schwere Verletzungen davontragen. Daher sollten Bewohner:innen auch nie in stehendes Wasser treten, wenn nicht gesichert ist, dass der Strom abgestellt wurde.

Wasserzufuhr stoppen – weitere Schäden verhindern:

Sobald die Gefahr für die eigene Gesundheit abgewunden ist, können sich die Betroffenen um den Schutz der Immobilie, der Einrichtung und ihrer Habseligkeiten widmen. Um den Schaden zu begrenzen, sollte dabei zunächst der Haupthahn bzw. das nächstgelegene Absperrventil geschlossen werden, damit nicht noch weiter Wasser austreten kann.

Professionelle Hilfe beauftragen, wenn nötig:

Besonders bei größeren Wassermengen oder wenn die Ursache nicht ersichtlich ist, hilft nur eine Fachfirma oder gar (z.B. bei voll gelaufenen Kellern) die Feuerwehr zu kontaktieren und um Unterstützung zu bitten. Handelt es sich um einen Neubau oder ein Bestandsobjekt, in das über längere Zeit Wasser eingedrungen ist, hilft nur eine langfristige Bautrocknung durch ein Fachunternehmen.

Ursache und Quelle des Wasserschadens finden:

In vielen Fällen sind die Ursachen eines Wasserschadens leicht erkennbar, geplatzte Rohre, verstopfte Rohre oder undichte Verbindungen zwischen zwei Leitungen können Grund eines akuten oder auch schleichenden Wasserschadens sein.

Wenn der Schaden jedoch nicht in der eigenen Wohnung liegt, sondern das Wasser aus einer der oberen Etagen kommt, gestaltet sich die Ursachensuche meist deutlich komplexer. Hier ist zunächst der Vermietende oder die zuständige Mietverwaltung zu informieren, welche sich dann um die weitere Schadensbeseitigung und Abwicklung kümmern werden. Besonders in großen und anonymen Wohnanlagen ist die Ortung der Ursache eines Wasserschadens daher besonders aufwendig und mühsam.

Wassereintritt im Keller kann auf Probleme mit der Außenabdichtung oder eine defekte Hauptleitung hinweisen.

Auf keinen Fall sollten Mietende ohne Rücksprache mit der Wohnungseigentümer:in oder der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) umfassende Maßnahmen ergreifen, welche das Gemeinschaftseigentum oder die Bausubstanz betreffen.

Schaden dokumentieren – für Versicherung und Hausverwaltung

Fotos und Videos vom Schaden machen: Wasserflecken, durchnässte Möbel und Böden dokumentieren. Undichte Stellen oder Rohrbrüche sichtbar festhalten. Laufendes oder stehendes Wasser filmen, um die Schwere des Schadens zu belegen.

Checkliste für die Schadensmeldung:
  • Wann wurde der Schaden entdeckt?
  • Wo tritt das Wasser aus?
  • Wie groß ist die betroffene Fläche?
  • Wurden schon Maßnahmen ergriffen (Wasser abgestellt, Strom ausgeschaltet)?
  • Sind andere Wohnungen oder Gebäudeteile betroffen?

Hausverwaltung oder Vermieter:in informieren

Wenn die Wohnung gemietet ist, sollte umgehend die Mietverwaltung bzw. direkt die Vermieter:in über den Wasserschaden informiert werden. In der Regel werden diese dann auch die Abwicklung der weiteren Maßnahmen koordinieren. Handelt es sich um eine Eigentumswohnung innerhalb einer WEG, sollte zudem auch die WEG-Verwaltung informiert werden.

Auch wenn es im ersten Moment vielleicht nicht danach aussieht, kann das Wasser gegebenenfalls auch schon in andere Wohnungen eingedrungen sein bzw. die Feuchtigkeit hier langfristig für Schimmelbildung sorgen.

Wasser beseitigen – schnelles Trocknen verhindert Folgeschäden

Im Anschluss kann begonnen werden, das noch austretende Wasser aufzufangen und mit Handtüchern und co. versucht werden, das Wasser aufzunehmen. Reichen Handtücher nicht aus, muss das Wasser mit Eimern geschöpft oder mit einer Pumpe abgepumpt werden.

Nasse Möbel, Teppiche und andere Textilien sollten, wenn möglich, aus den Wohnungen entfernt und außerhalb getrocknet werden. Ihre Trocknung dauert ggf. mehrere Tage oder gar Wochen.

Sobald das stehende, sichtbare Wasser entfernt wurde, sollten die Bewohner:innen prüfen, ob Wasser unter Schränke, Möbel oder auch unter den Fußboden gelaufen ist. In solchen Fällen müssen auch diese Möbel entfernt und Fußböden ggf. aufgenommen werden, damit das Wasser dahin entfernt und alles vollständig getrocknet werden kann.

In jedem Fall ist es empfehlenswert, bei größeren Wasserschäden einen Luftentfeuchter aufzustellen, der langsam die Feuchtigkeit aus den Wänden und Möbeln zieht. Diese dauert jedoch mitunter mehrere Wochen, abhängig davon, wie lange die Wohnung oder das Haus der Feuchtigkeit ausgesetzt waren.

Achtung:
  • Kein Heizen auf volle Leistung! Dadurch kann die Feuchtigkeit nur oberflächlich verdunsten, während tiefere Schichten feucht bleiben und Schimmelbildung begünstigt wird.
  • Professionelle Trocknung in Erwägung ziehen, wenn Wände, Böden oder Dämmmaterial betroffen sind.
  • Sollte der Wasserschaden durch eindringendes Grundwasser verursacht worden sein, beispielsweise, wenn infolge einer Überschwemmung Tiefgaragen oder Keller volllaufen, sollten Eigentümer:innen nicht zu vorschnell das Wasser abpumpen lassen. In solchen Fällen sollte immer zusammen mit einem Statiker geprüft werden, ob und wenn ja, wie schnell das Wasser abgepumpt werden kann, da sonst das Grundwasser weiterhin von unten gegen die Bodenplatte drückt und es zu strukturellen Beschädigungen kommen kann.

Versicherung informieren – Schaden melden

Je nach Ursache ist entweder die Wohngebäudeversicherung (Eigentümer:innen) oder die Hausratversicherung (Mieter:innen) zuständig. Sollte der Schaden im Gemeinschaftsbereich einer WEG aufgekommen sein, wird sich die WEG-Verwaltung um die Abwicklung des Schadens und die Instandsetzung kümmern. Liegt der Schaden innerhalb der Wohnung, im Sondereigentum, so ist die Vermieter:in oder die ggf. bestellte Sondereigentumsverwaltung für die Schadensabwicklung zuständig.

Die Versicherung benötigt die Schadensdokumentation, einschließlich Fotos, Berichte von Handwerker:innen und eventuelle Kostenvoranschläge für Reparaturen. Hierbei ist es zumeist Aufgabe der Hausverwaltung, sich um die Aufnahme, Abwicklung und Beauftragung der Instandsetzung zu kümmern.

Wichtig: Nicht voreilig Schäden beseitigen oder beschädigte Gegenstände entsorgen, bevor die Versicherung eine Freigabe zur Schadenregulierung gibt.

Schimmelgefahr vorbeugen

Besonders wichtig ist bei der Sanierung von Wasserschäden gründlich und gewissenhaft vorzugehen, um langfristige Beschädigungen an der Bausubstanz zu vermeiden und Schimmelbildung im Nachgang zu verhindern. entsprechend wichtig ist die Trocknung des feuchten / nassen Mauerwerks.

Gleiches gilt auch für alle Möbel und ggf. Fußböden. Im schlimmsten Fall müssen für eine gründliche Trocknung die bestehenden Fußböden komplett aufgenommen und im Nachgang erneuert werden. Möbel sollten mindestens 10 cm von betroffenen Wänden entfernt aufgestellt werden, um Luftzirkulation zu ermöglichen. Ein solcher Abstand zu Wänden sollte grundsätzlich beim Aufstellen von Sofas und anderen Möbeln eingehalten werden, um eine Luftzirkulation hinter den Möbeln zu ermöglichen.

Sanierungen nach Wasserschäden – Ablauf und Dauer der Maßnahmen

Ein Wasserschaden kann zum Unmut der Betroffenen große Schäden an der Bausubstanz, Einrichtung und technischen Anlagen verursachen. Nach der akuten Schadensbegrenzung beginnt die Sanierung, die je nach Ausmaß des Schadens, betroffener Fläche und Gebäudetyp unterschiedlich lange dauern kann.

Grundsätzlich folgt die Sanierung eines Wasserschadens jedoch den folgenden Stufen:

Schadensbewertung und Feuchtigkeitsmessung

Bevor die eigentliche Sanierung beginnt, muss der Feuchtigkeitsgrad der betroffenen Bereiche gemessen werden. Fachfirmen nutzen hierfür spezielle Messgeräte, um herauszufinden, wie tief das Wasser in Wände, Böden oder Dämmmaterialien eingedrungen ist. Auf dieser Basis wird entschieden, ob eine Trocknung ausreicht oder Bauteile entfernt und ersetzt werden müssen.

Technische Trocknung

Falls Wände, Böden oder Decken durchfeuchtet sind, ist eine professionelle Trocknung erforderlich. Typische Methoden sind:

  • Luftentfeuchter und Gebläse zur Trocknung von Oberflächen
  • Kondensationstrocknung, wenn Wasser tief in Baumaterialien eingedrungen ist
  • Dämmschichttrocknung für Estrich und Zwischendecken

Die Trocknungsphase dauert je nach Feuchtigkeitsgrad und Bausubstanz zwischen 7 und 21 Tagen.

Begutachtung der Bausubstanz und Entscheidung über Sanierungsmaßnahmen

Nach der Trocknung wird geprüft, ob Materialien erhalten oder ersetzt werden müssen. Besonders gefährdet sind:

  • Holzverkleidungen und Parkett – oft aufgequollen oder verzogen
  • Putz und Tapeten – können sich ablösen oder rissig werden
  • Dämmmaterialien in Wänden oder Böden – speichern Feuchtigkeit und begünstigen Schimmel
  • Elektrische Installationen – können beschädigt oder korrodiert sein

Entfernung und Erneuerung beschädigter Bauteile

Falls nötig, werden beschädigte Bodenbeläge, Putz, Trockenbauwände oder Dämmstoffe entfernt und ersetzt. Besonders bei längerer Durchfeuchtung ist dies unerlässlich, um versteckte Schimmelbildung zu vermeiden.

Schimmelsanierung (falls erforderlich)

Wurde Schimmelbildung festgestellt, müssen betroffene Stellen gründlich behandelt werden. Dabei kommen spezielle Desinfektionsmittel und schimmelhemmende Farben oder Putze zum Einsatz. In schweren Fällen sind komplette Wand- oder Bodenentfernungen nötig.

Wiederherstellung der Wohnräume

Nach Abschluss der baulichen Sanierung werden Wände verputzt, Böden erneuert und Malerarbeiten durchgeführt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass feuchtigkeitsresistente Materialien verwendet werden, um zukünftigen Schäden vorzubeugen.

Wie lange dauert die Sanierung nach einem Wasserschaden?

Die Dauer der Sanierung ist abhängig von der Schadensgröße, der betroffenen Fläche und dem Materialaufbau.

SchadensartGeschätzte Sanierungsdauer
Kleinere Schäden (z. B. Rohrleck, begrenzte Feuchtigkeit in Wänden)1–3 Wochen
Tiefere Durchfeuchtung (Estrich, Dämmschichten, größere Flächen betroffen)3–6 Wochen
Schwere Wasserschäden (strukturelle Schäden, Schimmelbildung, Komplettsanierung)2–6 Monate
Ungefähre Dauer der Sanierung eines Wasserschadens nach Schadensumfang.

Beispiele für Wasserschäden

Einige Schadensfälle bei Wasserschäden sind geläufig, während andere kurios sind und oft nicht direkt auf den ersten Blick erkannt werden können, sodass die Ursachenfindung zeitaufwendig.

Klassische Beispiele

Rohrbruch in der Wand

  • Wie passiert es? Alternde Rohre, Materialermüdung oder ein plötzlicher Druckanstieg können dazu führen, dass eine Wasserleitung im Mauerwerk reißt oder platzt.
  • Folgen: Feuchtigkeit sammelt sich unbemerkt hinter Wänden, verursacht Schimmelbildung, Putzabplatzungen und Schäden an der Bausubstanz.
  • Erkennungszeichen: Plötzliche Wasserflecken an Wänden oder Decken, ein konstanter Wasserdruckabfall oder ein unerklärlich hoher Wasserverbrauch.

Undichte Dichtungen an Wasch- oder Spülmaschine

  • Wie passiert es? Gummidichtungen an Wasserzuläufen oder Ablaufschläuchen werden porös oder lockern sich, sodass Wasser langsam austritt.
  • Folgen: Langsame Durchnässung des Fußbodens, Schimmelbildung unter Küchenzeilen oder Verziehen von Laminat und Parkett.
  • Erkennungszeichen: Feuchte Stellen um die Maschine, muffiger Geruch oder eine Tropfspur unter Schränken und Sockelleisten.

Überlaufende Badewanne oder Waschbecken

  • Wie passiert es? Ablenkung oder Unachtsamkeit beim Wasseraufdrehen, fehlende oder defekte Überläufe, verstopfte Abflüsse.
  • Folgen: Wasser läuft über Fliesenfugen in Estrich und darunterliegende Räume, verursacht Wasserschäden an Decken, Wänden oder Möbeln.
  • Erkennungszeichen: Feuchte Flecken an Decken in der darunterliegenden Wohnung, aufgequollene Fußleisten oder Wände.

Undichte oder verstopfte Dachrinnen und Fallrohre

  • Wie passiert es? Durch Laub, Schmutz oder Eis verstopfte Dachrinnen leiten Regenwasser nicht mehr richtig ab, sodass es an der Fassade herunterläuft oder unter die Dachkonstruktion dringt.
  • Folgen: Durchfeuchtete Außenwände, Wasserflecken an Decken, Schäden an Fassaden und Schimmelbildung in Dachgeschossen.
  • Erkennungszeichen: Wasser, das an den Wänden herunterläuft, Moos- oder Algenbildung an der Fassade, Wasserflecken an Dachkanten.

Undichte Fenster und Fassadenrisse

  • Wie passiert es? Durch altersbedingte Materialermüdung oder schlechte Abdichtungen dringt Regenwasser durch Fensterrahmen oder Risse in der Außenfassade ins Gebäude.
  • Folgen: Feuchte Wände, Schimmelbefall, Schäden an Putz und Wärmedämmung.
  • Erkennungszeichen: Nasse Fensterbänke, Wasseransammlungen an den Innenwänden, Risse im Außenputz.

Rückstau aus der Kanalisation

  • Wie passiert es? Bei Starkregen oder verstopften Abwasserleitungen kann das Wasser nicht mehr abfließen und tritt über Toiletten, Waschbecken oder Bodenabläufe wieder aus.
  • Folgen: Überflutung von Kellern und Erdgeschossen, Wasserschäden an Bodenbelägen, Möbeln und Elektroinstallationen.
  • Erkennungszeichen: Wasser oder übler Geruch aus Abflüssen, Blubbergeräusche in Waschbecken oder Toiletten.

Hochwasserschäden oder eindringendes Grundwasser

  • Wie passiert es? Starke Regenfälle oder ein hoher Grundwasserspiegel setzen Keller und Erdgeschosse unter Wasser.
  • Folgen: Vollgelaufene Kellerräume, beschädigte Elektroinstallationen, durchnässte Wände und dauerhafte Feuchtigkeit im Gebäude.
  • Erkennungszeichen: Feuchte Kellerwände, Pfützen oder Schimmelbefall an Boden und Wänden.

Tückische Wasserschäden

Nagel oder Schraube in der Wasser- oder Abwasserleitung

  • Wie passiert es? Beim Aufhängen von Küchenschränken, Regalen oder Bildern kann unbemerkt eine Wasserleitung oder ein Abwasserrohr getroffen werden.
  • Warum ist es tückisch? Das Wasser tritt nur minimal aus und sickert über Wochen oder Monate in die Wand ein, bevor sichtbare Schäden entstehen.
  • Erkennungszeichen? Feuchte Stellen oder Verfärbungen hinter oder unter Schränken. Schimmelbildung, besonders in Ecken oder an angrenzenden Räumen. Bei Frischwasserleitungen ggf. ein leicht erhöhter Wasserverbrauch ohne erkennbare Ursache.
  • Maßnahmen? Falls ein Wasserschaden vermutet wird, Feuchtigkeitsmessgeräte oder Wärmebildkameras einsetzen. Betroffene Wand absuchen und, falls nötig, öffnen lassen.

Langsam tropfender Heizkörperanschluss oder verdeckte Rohrverbindung

  • Wie passiert es? Eine leicht undichte Verschraubung oder ein feiner Riss an einem Heizungsrohr oder Anschluss können über Monate hinweg kleine Mengen Wasser austreten lassen.
  • Warum ist es tückisch? Das Wasser verdunstet zunächst oder sickert hinter den Verkleidungen, bevor sichtbare Schäden auftreten.
  • Erkennungszeichen? Anhaltend niedriger Wasserdruck in der Heizungsanlage. Rost oder feuchte Stellen an Rohrverbindungen oder Fußleisten. Verfärbungen oder aufgequollenes Laminat oder Parkett in der Nähe eines Heizkörpers.
  • Maßnahmen? Heizungsanlage auf Druckverlust prüfen. Heizungsanschlüsse und -rohre auf Feuchtigkeit oder Rost kontrollieren. Im Anschluss die Heizung entlüften und den Heizkreislauf wieder mit neuem Wasser befüllen.

Verstopfte oder undichte Silikonfugen im Bad oder Küche

  • Wie passiert es? Alte oder beschädigte Silikonfugen um Duschen, Badewannen oder Spülbecken lassen Wasser zwischen Wand und Fliesen oder hinter Einbaumöbel laufen.
  • Warum ist es tückisch? Das Wasser dringt unbemerkt in den Untergrund ein und verursacht Schimmel oder Materialschäden unter der Oberfläche.
  • Erkennungszeichen? Weiche oder nachgebende Fliesen in der Dusche oder um die Badewanne. Muffiger Geruch in der Küche oder im Badezimmer, insbesondere in Unterschränken. Verfärbungen oder aufquellendes Holz in Badmöbeln oder Fußleisten.
  • Maßnahmen? Fugen regelmäßig auf Risse oder Ablösungen überprüfen. Silikonfugen erneuern, wenn sie porös oder beschädigt sind.

Unbemerkte Kondenswasserbildung in schlecht belüfteten Räumen

  • Wie passiert es? In Bädern, Küchen oder hinter großen Möbelstücken sammelt sich durch unzureichende Belüftung Kondenswasser.
  • Warum ist es tückisch? Langfristig feuchte Wände, ideale Bedingungen für Schimmelwachstum, Schädigung von Wandfarbe und Putz.
  • Erkennungszeichen: Muffiger Geruch, dunkle Flecken oder Stockflecken an Außenwänden oder in Raumecken.
  • Maßnahmen? Regelmäßiges Stoßlüften mehrmals täglich sorgt für ausreichenden Luftaustausch und reduziert die Luftfeuchtigkeit. Luftentfeuchter, Abstand von Möbeln zu Außenwänden (mindestens 5-10 cm) und das Vermeiden von dauerhaft geschlossenen Türen in feuchten Räumen helfen, Kondenswasserbildung zu verhindern.

Folgen einer unterlassenen Sanierung

Eine nicht oder unzureichend durchgeführte Sanierung nach einem Wasserschaden kann gesundheitliche, bauliche und finanzielle Folgen haben. Nicht selten bleibt Restfeuchtigkeit unbemerkt, was langfristige Schäden verursacht, die später wesentlich teurer zu beheben sind.

Schimmelbildung und Gesundheitsrisiken

Feuchte Wände, Böden und Decken bieten einen idealen Nährboden für Schimmel. Besonders gefährlich sind unsichtbare Schimmelsporen hinter Tapeten, Fußleisten oder in Dämmmaterialien. Schimmel kann Atemwegserkrankungen, Allergien und chronische Gesundheitsprobleme verursachen. Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Auch Hausstaubmilben vermehren sich in feuchtem Klima stärker, was zu weiteren gesundheitlichen Belastungen führt.

Schädigung der Bausubstanz

Dauerhafte Feuchtigkeit führt zur Materialzerstörung, insbesondere bei Holz, Trockenbauwänden, Putz und Estrich. Wände verlieren ihre Tragfähigkeit, wenn Feuchtigkeit über Jahre hinweg in die Bausubstanz eindringen. Korrosion von Metallteilen (z. B. Stahlträger oder Wasserleitungen) kann langfristig die Stabilität eines Gebäudes beeinträchtigen.

Wertminderung der Immobilie

Wasserschäden hinterlassen sichtbare Spuren wie Verfärbungen, abblätternde Farben oder verzogene Bodenbeläge. Unsanierte Schäden senken den Wert einer Immobilie erheblich. Beim Verkauf oder der Vermietung kann eine nicht sanierte Wohnung oder ein Gebäude zu hohen Preisabschlägen oder sogar zur Unverkäuflichkeit führen. Gutachter:innen oder Kaufinteressierte erkennen Wasserschäden oft sofort, und nicht fachgerecht sanierte Bereiche erhöhen das Risiko von Rechtsstreitigkeiten.

Dauerhafte Geruchsbelästigung

Feuchte Materialien setzen oft einen modrigen Geruch frei, der sich tief in Wände, Böden und Möbel frisst. Einmal eingedrungene Gerüche lassen sich kaum noch entfernen, selbst wenn der Schaden optisch nicht mehr sichtbar ist. Langfristige Feuchtigkeit führt auch zu Stockflecken, die ebenfalls einen unangenehmen Geruch verursachen.

Steigende Energiekosten durch schlechte Dämmung

Feuchte Wände verlieren ihre Wärmedämmfähigkeit, was zu einem deutlich erhöhten Energieverbrauch führt. Ein erhöhter Heizaufwand kann langfristig erhebliche Zusatzkosten verursachen. Dämmstoffe, die Feuchtigkeit aufgenommen haben, verlieren ihre Isolierwirkung und müssen oft komplett erneuert werden.

Versicherungsprobleme und Haftungsrisiken

Versicherungen zahlen oft nicht für Folgeschäden, wenn eine Sanierung nicht oder nur unzureichend durchgeführt wurde. Vermieter:innen oder Hausverwaltungen können haftbar gemacht werden, wenn nicht fachgerecht saniert wurde und gesundheitliche Schäden entstehen. Wird der Schaden erst Jahre später erkannt, sind viele Versicherungsansprüche verjährt, und die Kosten müssen selbst getragen werden.

Wasserschaden in der Mietwohnung

Mieter:innen haben die Pflicht, den Wasserschaden sofort zu melden, um größere Schäden an der Wohnung oder am Gebäude zu verhindern. Bei akuten Fällen wie einem Rohrbruch oder auslaufendem Wasser sollten Mieter:innen die Wasserzufuhr umgehend abstellen und den Schaden dokumentieren. Danach ist die Vermieter:in oder Hausverwaltung zu informieren, die je nach Ursache die notwendigen Maßnahmen einleiten muss. Bleibt ein Wasserschaden unbemerkt oder wird er zu spät gemeldet, kann das im schlimmsten Fall zu Schadensersatzforderungen führen.

Die Kostenfrage richtet sich nach der Schadenquelle: Liegt die Ursache in der Gebäudetechnik oder an baulichen Mängeln, trägt die Eigentümer:in bzw. die Wohngebäudeversicherung die Kosten für die Reparatur. Wurde der Schaden jedoch durch unsachgemäße Nutzung oder Fahrlässigkeit verursacht, haftet die Mieter:in. Zudem sind Schäden an persönlichen Gegenständen nicht über die Vermieter:innen abgesichert – hier greift die Hausratversicherung der Mieter:innen.

Besonders in Mehrfamilienhäusern kann sich ein Wasserschaden auch auf benachbarte Wohnungen ausbreiten, sodass mehrere Parteien betroffen sind. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Hausverwaltung schnell eingreift und gegebenenfalls Notmaßnahmen veranlasst.

Tipp: Ein sorgfältig gepflegter Informationsfluss zwischen Mieter:innen, Eigentümer:innen und Versicherungen kann verhindern, dass sich der Schaden weiter ausbreitet oder hohe Kosten entstehen.

Pflicht der Eigentümer:in bei Wasserschäden

Eigentümer:innen haben eine klare Verantwortung, wenn es um Wasserschäden in ihrer Immobilie geht. Neben der Instandhaltungspflicht für das Gebäude müssen sie sicherstellen, dass Schäden schnell behoben werden, um weitere Schäden und Mietminderungen zu vermeiden.

Sofortige Maßnahmen und Schadensbegrenzung

Sobald ein Wasserschaden gemeldet wird, muss die Eigentümer:in oder die Hausverwaltung sofort handeln. Dazu gehört:

  • Eine erste Begutachtung des Schadens – telefonisch oder vor Ort.
  • Falls erforderlich: Notmaßnahmen einleiten, z. B. Wasser abstellen oder Fachfirmen beauftragen.
  • Prüfen, ob angrenzende Wohnungen betroffen sind und ob eine größere Sanierung notwendig wird.
  • Den Schaden für die Versicherung dokumentieren (Fotos, Berichte, Kostenvoranschläge einholen).

Verantwortung für bauliche Schäden und Reparaturen

  • Wenn die Ursache des Wasserschadens auf bauliche Mängel oder defekte Gebäudetechnik zurückzuführen ist, trägt die Eigentümer:in oder die Wohngebäudeversicherung die Kosten für die Instandsetzung.
  • Dazu zählen defekte Rohre, undichte Dächer oder Schäden an Wasser- und Heizungsinstallationen.
  • Falls die Hausverwaltung zuständig ist, muss sie über den Schaden informiert werden, damit eine schnelle Regulierung erfolgen kann.

Rechte und Pflichten der Mieter:innen berücksichtigen

  • Mieter:innen haben Anspruch auf eine angemessene Instandsetzung, wenn der Schaden nicht durch sie verursacht wurde. Verzögert sich die Reparatur erheblich, kann eine Mietminderung gerechtfertigt sein.
  • Eigentümer:innen sind verpflichtet, Mieter:innen über die nächsten Schritte und die geplante Sanierungsdauer zu informieren.
  • Falls der Wasserschaden durch die Mieter:in verursacht wurde (z. B. unsachgemäßer Gebrauch von Waschmaschine oder Badewanne), kann die Eigentümer:in Schadenersatz verlangen – in diesem Fall ist die private Haftpflichtversicherung der Mieter:in relevant.

Versicherungsabwicklung und Kostenklärung

  • Die Wohngebäudeversicherung deckt häufig die Schäden an der Bausubstanz, nicht aber das persönliche Eigentum der Mieter:innen.
  • Mieter:innen müssen ihre Hausratversicherung für beschädigte Möbel oder Elektrogeräte einschalten.
  • Falls Dritte (z. B. eine andere Wohnung oder die Nachbarwohnung) betroffen sind, kann eine Haftpflichtversicherung für den entstandenen Schaden aufkommen.

Eigentümer:innen haben nicht nur die Pflicht, Wasserschäden zu beheben, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Ursache fachgerecht untersucht wird, um zukünftige Schäden zu vermeiden.

Wasserschaden in der WEG – Wer ist verantwortlich

Grundsätzlich gilt: Liegt die Leckage innerhalb einer Wohnung, ist die Eigentümer:in selbst verantwortlich. Tritt der Schaden jedoch im Gemeinschaftseigentum auf, muss die WEG-Verwaltung handeln.

Ort des SchadensWer ist verantwortlich?Wer trägt die Kosten?
Leck oder Rohrbruch innerhalb einer WohnungEigentümer:in der betroffenen WohnungEigentümer:in (ggf. Hausratversicherung)
Defekte Wasserhähne, WaschmaschinenanschlüsseEigentümer:in der betroffenen WohnungEigentümer:in (ggf. private Haftpflichtversicherung)
Steigleitungen oder HauptwasserleitungenWEG / HausverwaltungWEG (ggf. Wohngebäudeversicherung)
Defekte Dachabdichtungen oder FassadenschädenWEG / HausverwaltungWEG (ggf. Wohngebäudeversicherung)
Undichte Silikonfugen im BadEigentümer:in der betroffenen WohnungEigentümer:in
Schaden an Fußböden, Tapeten oder Wänden durch Wasser aus einer NachbarwohnungEigentümer:in der geschädigten WohnungHaftpflichtversicherung des Verursachers oder eigene Hausratversicherung
Rückstau aus der KanalisationWEG / HausverwaltungWEG (nur mit Elementarschadenversicherung abgesichert)
Schäden an Einbauküchen, Möbeln oder elektronischen GerätenEigentümer:in der betroffenen WohnungEigentümer:in (Hausratversicherung)
Verantwortlichkeit und Kostentragung bei Wasserschäden in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs).

Versicherungen bei Wasserschäden

Ein Wasserschaden kann in einigen Fällen hohe finanzielle Folgen haben. Welche Versicherung für die Kosten aufkommt, hängt von der Ursache des Schadens und den betroffenen Bereichen ab. Während einige Schäden durch die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung gedeckt sind, sind andere nur mit einer zusätzlichen Elementarschadenversicherung abgesichert. Falls der Schaden durch eine andere Person verursacht wurde, kann die Privathaftpflichtversicherung greifen.

Hausratversicherung – Schutz für das eigene Inventar

Die Hausratversicherung übernimmt Schäden an persönlichem Eigentum, das durch einen Wasserschaden beschädigt wurde. Dazu gehören Möbel, Teppiche, Elektrogeräte, Kleidung und sonstige bewegliche Gegenstände in der Wohnung.

Versichert sind unter anderem:

  • Wasserschäden durch geplatzte Rohre oder defekte Haushaltsgeräte (z. B. Waschmaschine, Spülmaschine).
  • Schäden durch auslaufendes Wasser aus Heizungen oder Aquarien.
  • Folgeschäden wie Schimmelbildung, wenn der Schaden rechtzeitig gemeldet und fachgerecht saniert wird.

Nicht versichert sind:

  • Schäden an Gebäudeteilen (diese sind durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt).
  • Wasserschäden durch Hochwasser oder Rückstau, sofern keine Elementarschadenversicherung besteht.

Die Hausratversicherung ersetzt den Neuwert der beschädigten Gegenstände, sofern keine Zeitwertregelung im Vertrag vereinbart wurde.

Wohngebäudeversicherung – Schutz für die Immobilie

Die Wohngebäudeversicherung deckt alle festen Gebäudebestandteile, die durch einen Wasserschaden beschädigt wurden. Sie ist besonders für Eigentümer:innen und WEGs wichtig, da sie die Reparaturkosten für Schäden an der Bausubstanz übernimmt.

Versichert sind unter anderem:

  • Leitungswasserschäden, z. B. durch Rohrbrüche oder defekte Heizungsanlagen.
  • Durchfeuchtete Wände, Böden, Decken oder Dämmungen.
  • Schäden an fest verbauten Küchen, Bädern oder Bodenbelägen.

Nicht versichert sind:

  • Hochwasser-, Überschwemmungs- oder Rückstauschäden (dafür ist die Elementarschadenversicherung nötig).
  • Schäden durch Fahrlässigkeit oder unterlassene Wartung (z. B. eingefrorene Leitungen durch unzureichende Beheizung).
  • Bewegliche Gegenstände im Gebäude, da diese durch die Hausratversicherung gedeckt sind.

Die Wohngebäudeversicherung wird meist von der WEG oder Eigentümer:innen abgeschlossen und reguliert Schäden am Gemeinschaftseigentum sowie am individuellen Eigentum, wenn es fest mit dem Gebäude verbunden ist.

Elementarschadenversicherung – Schutz vor Naturgewalten

Die Elementarschadenversicherung ist eine Zusatzversicherung zur Wohngebäudeversicherung, die Schäden durch Naturkatastrophen abdeckt. Sie ist besonders in Hochwassergebieten oder Gegenden mit häufigen Starkregenfällen wichtig.

Versichert sind unter anderem:

  • Überschwemmung durch Hochwasser, Starkregen oder Rückstau aus der Kanalisation.
  • Schäden durch Erdrutsche, Erdfälle, Lawinen oder Erdbeben.
  • Zerstörung durch Schneedruck oder Vulkanausbrüche (in betroffenen Regionen).

Nicht versichert sind:

  • Schäden durch normalen Leitungswasseraustritt (diese übernimmt die Wohngebäude- oder Hausratversicherung).
  • Schäden, die durch offene Fenster oder Türen begünstigt wurden, da hier Fahrlässigkeit unterstellt werden kann.

Da Überschwemmungsschäden in vielen Regionen ein steigendes Risiko darstellen, ist der Abschluss einer Elementarschadenversicherung besonders für Erdgeschosswohnungen und Kellerbesitzer:innen empfehlenswert.

Hinweis: In besonders von Hochwassern bedrohten Regionen ist es nicht immer möglich, eine Elementarschadenversicherung abzuschließen oder wenn, wird der Schutz vor Hochwassern und Überschwemmungen meist ausgeklammert, weil den Versicherungen das Risiko zu hoch ist.

Privathaftpflichtversicherung – wer haftet, wenn der Schaden andere betrifft?

Die Privathaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten, wenn ein Wasserschaden in einer Miet- oder Eigentumswohnung entsteht und andere Personen oder Eigentum betroffen sind.

Versichert sind unter anderem:

  • Ein geplatzter Waschmaschinenschlauch verursacht einen Schaden in der darunterliegenden Wohnung.
  • Ein defektes Aquarium läuft aus und beschädigt Bodenbeläge und Möbel der Nachbarwohnung.
  • Ein nicht abgeschalteter Wasserhahn führt zu einem Wasserschaden bei Dritten.

Nicht versichert sind:

  • Einige Schäden am Gebäude oder Eigentum (diese fallen unter die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung)
  • Schäden durch grobe Fahrlässigkeit oder bewusste Missachtung von Sicherheitsvorgaben (z.B. nicht winterfest gemachte Leitungen)

Die Privathaftversicherung ist besonders für Mieter:innen wichtig, da sie Schäden in anderen Wohnungen oder am Gemeinschaftseigentum abdecken kann. Vermieter:innen oder Eigentümer:innen sollten zudem eine Haus- und Grundbestitzhaftpflichtversicherung in Betracht ziehen, um Schäden durch Gebäudemängel abzusichern.

Prävention für Wasserschäden durch die Hausverwaltung

Wasserschäden gehören zu den häufigsten und kostenintensivsten Schadensfällen in Immobilien. Eine vorausschauende Hausverwaltung kann Wasserschäden verhindern, indem sie regelmäßige Kontrollen, Instandhaltungen und Präventionsmaßnahmen durchführt. Damit schützt sie nicht nur die Bausubstanz, sondern auch Eigentümer:innen und Mieter:innen vor hohen Kosten und Unannehmlichkeiten.

Regelmäßige Inspektionen der Wasserleitungen und Gebäudetechnik

  • Früherkennung von Leckagen: Die Hausverwaltung kann regelmäßige Kontrollen der Wasserleitungen, Heizungsanlagen und Anschlüsse in Gemeinschaftsbereichen (z. B. Keller, Technikräume, Tiefgaragen) veranlassen.
  • Wartung von Pumpen, Druckausgleichsbehältern und Absperrventilen, um plötzliche Defekte zu vermeiden.
  • Thermografische Untersuchungen oder Feuchtigkeitsmessungen helfen, verborgene Lecks frühzeitig zu entdecken.

Präventive Wartung und Austausch veralteter Rohrleitungen

  • Inspektion und Erneuerung alter Wasserleitungen: Besonders in Altbauten sind marode Rohre ein großes Risiko. Eine Hausverwaltung sollte Sanierungskonzepte für ältere Leitungen entwickeln und rechtzeitig vorschlagen.
  • Austausch von anfälligen Materialien: Bleirohre oder alte Stahlleitungen können korrodieren und Leckagen verursachen. Moderne Kunststoff- oder Kupferrohre sind langlebiger und sicherer.
  • Druckregulierung im Leitungssystem: Ein zu hoher Wasserdruck kann Rohrbrüche begünstigen. Die Verwaltung kann den Wasserdruck im System überprüfen lassen und Druckminderer installieren, falls nötig.

Kontrolle und Wartung von Gebäudedächern und Fassaden

  • Dachabdichtung prüfen: Undichte Dächer sind eine häufige Ursache für Wasserschäden. Die Hausverwaltung sollte regelmäßige Dachinspektionen organisieren, insbesondere nach starken Unwettern.
  • Dachrinnen und Fallrohre freihalten: Verstopfte Dachrinnen können zu Rückstau und Wasserschäden an der Fassade führen. Regelmäßige Reinigung und Kontrolle beugen Schäden vor.
  • Fassaden und Kellerabdichtungen instand halten: Risse oder undichte Stellen im Mauerwerk können Feuchtigkeit ins Gebäude lassen. Eine vorbeugende Instandhaltung der Außenhülle ist daher essenziell.

Rückstauklappen und Abwassersysteme regelmäßig überprüfen

  • Einbau und Wartung von Rückstauklappen: Diese verhindern, dass bei Starkregen oder Kanalverstopfung Abwasser ins Gebäude gedrückt wird. Die Hausverwaltung sollte sicherstellen, dass Rückstauklappen vorhanden und funktionstüchtig sind. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte Sie im Rahmen der nächsten Eigentümerversammlung die Installation empfehlen.
  • Kontrolle der Entwässerungssysteme: Die regelmäßige Inspektion von Kanälen, Sickergruben und Drainagen verhindert Überflutungen bei starkem Regen.
  • Verstopfungen vorbeugen: Mieter:innen sollten über die richtige Nutzung von Abflüssen informiert werden (z. B. keine Fette oder Hygieneartikel in die Toilette entsorgen).

Smarte Wassersensoren und Leckageschutzsysteme installieren

  • Wassersensoren in Technikräumen, Kellern und kritischen Bereichen platzieren, um frühzeitig Wasseraustritt zu erkennen. Diese Sensoren bedürfen jedoch einer professionellen Montage und der richtigen Infrastruktur für die Übermittlung der Informationen.
  • Automatische Wasserstopp-Systeme können bei einem Rohrbruch die Wasserzufuhr sofort unterbrechen und so größere Schäden verhindern.
  • Digital vernetzte Hausverwaltungen können über smarte Sensoren Warnmeldungen erhalten und schneller reagieren.

Klare Notfallpläne und Kommunikation mit Eigentümer:innen und Mieter:innen

  • Handlungsempfehlungen für Mieter:innen bereitstellen: Die Hausverwaltung kann Ratgeber oder Aushänge mit Anleitungen zur schnellen Schadensbegrenzung bereitstellen (z. B. Wasser abstellen, Notdienste rufen).

Fazit – Wasserschäden

Ein Wasserschaden kann massive bauliche und finanzielle Schäden verursachen, wenn er nicht rechtzeitig entdeckt oder unsachgemäß saniert wird. Die häufigsten Ursachen sind defekte Wasserleitungen, undichte Dächer, verstopfte Abflüsse oder eindringendes Grundwasser. Besonders tückisch sind versteckte Wasserschäden, die über Monate hinweg unbemerkt bleiben und langfristig Schimmel oder strukturelle Schäden nach sich ziehen.

Die beste Strategie gegen Wasserschäden ist Prävention. Eigentümer:innen und Hausverwaltungen sollten regelmäßige Kontrollen von Leitungen, Abflüssen, Dächern und Gebäudedichtungen durchführen, um Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Technische Lösungen wie Leckagesensoren oder automatische Wasserstopp-Systeme können zusätzlich zur Sicherheit beitragen.

Kommt es dennoch zu einem Wasserschaden, ist schnelles und strukturiertes Handeln entscheidend. Die Wasserquelle muss umgehend gefunden und gestoppt, Elektrik ausgeschaltet, der Schaden dokumentiert und das Wasser entfernt werden. Je nach Ursache können verschiedene Versicherungen für die Kosten aufkommen, darunter die Wohngebäude-, Hausrat-, Elementarschaden- oder Privathaftpflichtversicherung.

Eine unsachgemäße oder verzögerte Sanierung kann langfristig mehr Schaden verursachen als der eigentliche Wasseraustritt. Feuchtigkeit in Wänden, Böden oder Dämmmaterialien führt oft zu Schimmelbefall, Materialverfall und einer steigenden Heizkostenbelastung. Daher sollten nachhaltige Trocknungs- und Sanierungsmaßnahmen immer fachgerecht durchgeführt werden, um langfristige Folgeschäden zu vermeiden.

FAQ

Hinweis: Unsere Beiträge und Inhalte stellen keine rechtliche Beratung dar und ersetzen keine Rechtsberatung durch entsprechende Fachanwälte. Sollten konkrete rechtliche Probleme bestehen empfehlen wir immer die Beratung durch einen fachkundigen Anwalt.

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Felix Ritschel

Felix Ritschel ist ein erfahrener Experte im Bereich der Immobilienwirtschaft und Growth Manager der Erste Hausverwaltung GmbH. Durch seine Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Immobilienbrachen bringt Felix fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen ein.

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