Heizung entlüften in der Mietwohnung: So geht´s

Heizung entlüften in der Mietwohnung: Wenn Heizkörper gluckern oder nur noch ungleichmäßig warm werden, kann Luft im System die Ursache sein. Luft in der Heizung verhindert, dass sich das Wasser gleichmäßig verteilt, wodurch die Heizleistung sinkt und mehr Energie verbraucht wird. Dadurch dauert es länger, bis Räume warm werden, und die Heizkosten steigen unnötig.

Um die Effizienz der Heizung zu gewährleisten, sollte sie mindestens zweimal pro Jahr entlüftet werden.

Mit der richtigen Vorgehensweise kann die Luft einfach entfernt werden, sodass die Heizung wieder optimal funktioniert. Der folgende Ratgeber erklärt das Heizung entlüften Schritt für Schritt, wann es notwendig ist und welche Fehler vermieden werden sollten.

  • Regelmäßiges Entlüften verbessert die Heizleistung und spart Energie, da Luft im System die Wärmeverteilung stört und Heizkörper ungleichmäßig erwärmen kann.
  • Typische Anzeichen für Luft im Heizsystem sind gluckernde Geräusche, ungleichmäßige Erwärmung und höhere Heizkosten, da die Heizung ineffizient arbeitet.
  • Luft kann durch Nachfüllen von Wasser, Lecks im System oder eine falsche Pumpeneinstellung ins Heizsystem gelangen. In Neubauten ist anfangs immer Luft im System, weshalb in den ersten Monaten häufig entlüftet werden muss.
  • Mieter:innen können die Heizung selbst entlüften, solange es sich um eine einfache Luftansammlung in den Heizkörpern handelt. Bei Zentralheizungen oder niedrigem Wasserdruck sollte die Hausverwaltung informiert werden.
  • Falls das Entlüften nicht hilft, können ein zu niedriger Wasserdruck, verstopfte Heizkörper, ein defektes Thermostatventil oder ein fehlender hydraulischer Abgleich die Ursache sein. Fachpersonal sollte in solchen Fällen die Anlage prüfen.

Nutzen der Entlüftung der Heizung

Das regelmäßige Entlüften der Heizung sorgt dafür, dass die Wärme gleichmäßig verteilt wird und die Heizkörper effizient arbeiten. Befindet sich Luft im System, kann das Heizwasser nicht mehr ungehindert zirkulieren, wodurch ein ungleichmäßiges Erwärmen der Heizkörper entsteht. Dies führt dazu, dass Heizkörper trotz aufgedrehter Ventile nur lauwarm bleiben oder gluckernde Geräusche verursachen.

Ein weiterer Vorteil der Entlüftung ist die Energieeinsparung. Luft im Heizkreislauf führt dazu, dass mehr Energie aufgewendet werden muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Durch das regelmäßige Entfernen der Luft kann die Heizung mit voller Leistung arbeiten, wodurch der Energieverbrauch und damit die Heizkosten gesenkt werden.

Zusätzlich trägt die Entlüftung dazu bei, die Lebensdauer der Heizungsanlage zu verlängern. Luft im System kann Korrosion begünstigen, was langfristig Schäden an den Heizkörpern und Leitungen verursachen kann. Durch eine regelmäßige Entlüftung bleibt das System geschützt und arbeitet störungsfrei.

Die Entlüftung der Heizung ist eine einfache Maßnahme mit großer Wirkung: mehr Wärme, geringerer Energieverbrauch und eine längere Lebensdauer der Anlage.

Vorteile auf einen Blick:

  • Gleichmäßige Wärmeverteilung: Heizkörper werden vollständig warm, ohne kalte Stellen.
  • Energieeinsparung: Weniger Energieverbrauch, da die Heizung effizienter arbeitet.
  • Kostensenkung: Durch optimale Wärmeleistung sinken die Heizkosten.
  • Vermeidung von Geräuschen: Gluckernde oder pfeifende Geräusche verschwinden.
  • Schutz der Heizungsanlage: Reduziert Korrosion und verlängert die Lebensdauer.

Anzeichen, das die Heizung entlüftet werden muss

Zur Erinnerung: Eine Heizung funktioniert nur effizient, wenn das Wasser im Heizkreislauf ungehindert zirkulieren kann. Befindet sich Luft im System, kann die Wärme nicht mehr gleichmäßig verteilt werden. Dies führt zu einer spürbaren Beeinträchtigung der Heizleistung und kann langfristig den Energieverbrauch erhöhen. Bestimmte Anzeichen deuten darauf hin, dass eine Entlüftung erforderlich ist.

Typische Hinweise auf Luft im Heizsystem:

  • Gluckernde oder pfeifende Geräusche: Wenn sich Luft im Heizkörper sammelt, entstehen oft ungewöhnliche Geräusche wie Blubbern, Zischen oder Gluckern.
  • Ungleichmäßige Erwärmung: Der Heizkörper bleibt teilweise oder komplett kalt, besonders im oberen Bereich, während er unten warm ist.
  • Verzögerte Heizleistung: Die Heizung braucht ungewöhnlich lange, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.
  • Steigende Heizkosten: Wenn trotz aufgedrehter Thermostate die Wärmeleistung schwach bleibt, muss die Heizung mehr Energie aufwenden.
  • Kein oder schwaches Warmwasser: In Zentralheizungen kann Luft im System auch dazu führen, dass die Warmwasserbereitung gestört ist.

Wenn eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten, sollte die Heizung entlüftet werden, um die volle Heizleistung wiederherzustellen und Energieverluste zu vermeiden.

Wann kann die Heizung selbst entlüftet werden – und wann nicht?

Grundsätzlich kann die Entlüftung der Heizung in den meisten Fällen selbst durchgeführt werden, da sie einfach und ohne Fachwissen umsetzbar ist. Alles, was benötigt wird, ist ein Entlüftungsschlüssel, ein Auffangbehälter und ein Tuch.

Allerdings gibt es Fälle, in denen eine Fachperson hinzugezogen werden sollte. Wenn nach dem Entlüften weiterhin Probleme bestehen, kann ein niedriger Wasserdruck, eine Verstopfung oder ein technischer Defekt die Ursache sein. In Mietwohnungen sollte vor allem dann die Hausverwaltung kontaktiert werden, wenn der Wasserdruck in der Anlage nach dem Entlüften überprüft oder Wasser nachgefüllt werden muss – dies ist normalerweise nicht Aufgabe der Mieter:innen bzw. kann gar nicht ohne weiteres durch die Mietenden erfolgen.

Auch kompliziertere Probleme wie ein hydraulischer Abgleich oder eine defekte Heizungsanlage sollten ausschließlich von Fachkräften behoben werden.

Hilfsmittel zum Heizung entlüften

Damit die Heizung richtig entlüftet werden kann, sind einige einfache Hilfsmittel notwendig. Das richtige Werkzeug sorgt nicht nur für eine schnelle und effektive Entlüftung, sondern verhindert auch Wasserschäden und Verschmutzungen. Besonders relevant ist ein passender Entlüftungsschlüssel, da dieser das Ventil am Heizkörper öffnet.

Zusätzlich sollte ein Auffangbehälter oder eine Schale bereitgestellt werden, um ggf. austretendes Wasser sauber aufzufangen. Ein saugfähiges Tuch oder Lappen hilft dabei, eventuell austretende Tropfen sofort aufzufangen.

Um sich vor heißem Wasser zu schützen, können Handschuhe getragen werden. Wer die Temperaturveränderung überprüfen möchte, kann zudem optional ein Thermometer verwenden, um vor und nach dem Entlüften zu kontrollieren, ob die Heizleistung verbessert wurde.

Diese Hilfsmittel werden benötigt:

  • Entlüftungsschlüssel: Spezieller Vierkantschlüssel zum Öffnen des Entlüftungsventils. Alternativ kann bei manchen Modellen ein Schlitzschraubendreher verwendet werden.
  • Auffangbehälter oder Schale: Fängt das austretende Wasser auf, um Verschmutzungen zu vermeiden.
  • Lappen oder Tuch: Zum Abwischen des Ventils und Auffangen von Tropfen.
  • Handschuhe: Schützen die Hände vor heißem Wasser oder Verschmutzungen.
  • Thermometer (optional): Kann helfen, Temperaturunterschiede vor und nach dem Entlüften zu überprüfen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Heizung entlüften in der Mietwohnung

Damit das Entlüften der Heizung reibungslos und ohne Verschmutzungen abläuft, sollten alle benötigten Werkzeuge und Hilfsmittel, welche zuvor beschrieben wurden, griffbereit sein.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Heizung entlüften

  1. Heizung vorbereiten: Bevor das Entlüften beginnt, sollte die Heizung vollständig aufgedreht werden, damit sich die Luft im Heizkörper sammelt. Nach etwa 30 Minuten kann die Heizung wieder ausgeschaltet werden. Falls es eine Zentralheizung im Mehrfamilienhaus gibt, sollte geprüft werden, ob die Entlüftung eigenständig durchgeführt werden darf oder ob dies der Vermietung oder Hausverwaltung überlassen wird.
  2. Werkzeuge bereitlegen: Alle benötigten Hilfsmittel aus der zuvor ausgeführten Liste griffbereit halten, damit der Vorgang reibungslos abläuft. Ein Auffangbehälter und ein Tuch sind besonders wichtig, um Wasserschäden zu vermeiden.
  3. Entlüftungsventil finden: Das Entlüftungsventil befindet sich meistens an der Oberseite des Heizkörpers, gegenüber vom Thermostatventil. Es ist eine kleine Schraube mit einer Öffnung, durch die Luft und Wasser entweichen.
  4. Entlüftungsventil vorsichtig öffnen: Den Entlüftungsschlüssel ansetzen und langsam gegen den Uhrzeigersinn drehen. Dabei darauf achten, dass das Ventil nur leicht geöffnet wird, um zu verhindern, dass Wasser unkontrolliert austritt.
  5. Luft entweichen lassen: Nun beginnt die angesammelte Luft zu entweichen, begleitet von einem zischenden Geräusch. Sobald durch das Ventil ein konstanter Wasserstrahl ohne Luftblasen austritt, ist die gesamte Luft entwichen.
  6. Ventil wieder schließen: Das Ventil vorsichtig im Uhrzeigersinn erneut fest zudrehen, jedoch nicht zu stark anziehen, um Beschädigungen zu vermeiden. Anschließend mit einem Lappen die restlichen Tropfen entfernen.
  7. Heizung erneut prüfen: Nach dem Entlüften sollte die Heizung wieder eingeschaltet werden. Die Heizkörper sollten nun gleichmäßig warm werden und keine Geräusche mehr machen. Falls weiterhin Probleme bestehen, könnte ein niedriger Wasserdruck im Heizsystem vorliegen, was durch die Hausverwaltung oder einen Fachbetrieb geprüft werden sollte.

Heizung entlüften ohne Ventilschlüssel

Falls kein Entlüftungsschlüssel zur Hand ist, gibt es alternative Möglichkeiten, um die Heizung dennoch zu entlüften. Viele moderne Heizkörper lassen sich auch ohne Spezialwerkzeug entlüften, wobei ein Schlitzschraubendreher oder eine Zange hilfreich sein kann.

Möglichkeiten zum Entlüften ohne Entlüftungsschlüssel:

  • Schlitzschraubendreher verwenden: Einige Heizkörper besitzen ein Schlitzventil statt eines Vierkantventils. In diesem Fall kann ein flacher Schraubendreher vorsichtig in die Kerbe des Ventils eingesetzt und langsam gedreht werden, bis Luft entweicht.
  • Mit einer Zange arbeiten: Falls das Ventil eine kleine Vierkantschraube hat, kann es oft auch mit einer passenden Zange vorsichtig geöffnet werden. Dabei darauf achten, dass das Ventil nicht beschädigt wird und die Zange nicht abrutscht.
  • Heizkörper vollständig aufdrehen und Wasserzirkulation nutzen: Falls kein Werkzeug vorhanden ist, kann das Entlüften manchmal durch eine volle Öffnung des Thermostatventils unterstützt werden. Die Heizkörper werden dann einige Zeit auf höchster Stufe betrieben, sodass sich Luftblasen im System bewegen und möglicherweise durch den Rücklauf der Heizanlage selbstständig entweichen.
  • Hausverwaltung oder Fachbetrieb kontaktieren: Falls sich das Ventil nicht öffnen lässt oder kein geeignetes Werkzeug zur Verfügung steht, kann ein Entlüftungsschlüssel bei der Hausmeister:in oder im Baumarkt besorgt werden. Ein professionelles Entlüften durch einen Fachbetrieb kann notwendig sein, wenn weiterhin Heizprobleme bestehen**.**

Ventileinstellung beim Entlüften

Die richtige Einstellung des Thermostatventils während der Entlüftung sorgt dafür, dass die Luft effizient entweichen kann und die Heizleistung optimal wiederhergestellt wird.

Wie sollte das Thermostatventil eingestellt sein?

  • Heizung vorher vollständig aufdrehen: Vor dem Entlüften das Thermostatventil auf die höchste Stufe (Stufe 5) stellen. Dadurch sammelt sich die Luft oben im Heizkörper, wo sich das Entlüftungsventil befindet.
  • Thermostat beim Entlüften geöffnet lassen: Während der Entlüftung sollte das Thermostat offen bleiben, damit der Wasserdruck im Heizkörper die Luft effektiv nach außen drückt.
  • Nach dem Entlüften Heizleistung prüfen: Nachdem die Luft entwichen ist, sollte der Heizkörper gleichmäßig warm werden. Falls nicht, kann ein niedriger Wasserdruck in der Anlage die Ursache sein.

Überprüfung nach der Entlüftung

Nach dem Entlüften der Heizung sollte überprüft werden, ob sie wieder gleichmäßig warm wird und keine Geräusche mehr macht.

Wichtige Kontrollpunkte:

  • Heizkörper gleichmäßig warm? Falls er weiterhin kalt bleibt, kann noch Luft im System sein.
  • Keine Gluckergeräusche mehr? Wenn es weiterhin blubbert, erneut entlüften.
  • Wasserdruck prüfen: Bei Zentralheizungen kann durch das Entlüften Wasser verloren gehen. Ist der Druck zu niedrig, muss Wasser nachgefüllt werden.
  • Heizung effizienter? Der Raum sollte nun schneller warm werden.

Falls die Heizung nach der Entlüftung weiterhin nicht richtig funktioniert, kann es hilfreich sein, den Wasserdruck in der Heizungsanlage zu überprüfen oder Wasser nachzufüllen (bei Zentralheizungen durch die Mietverwaltung oder einen Fachbetrieb).

Um den Wasserdruck zu überprüfen, gibt es an der Heizungsanlage ein Manometer, ein Druckmessgerät, das in der Regel mit einer grünen Markierung den optimalen Bereich anzeigt. Befindet sich der Zeiger außerhalb dieses Bereichs – vor allem im unteren Bereich –, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass Wasser nachgefüllt werden muss.

In Mietwohnungen ist dies normalerweise die Aufgabe der Hausmeister:in oder einer Heizungsinstallateur:in. Falls der Druck regelmäßig zu niedrig ist, könnte es ein Hinweis auf ein größeres Problem im Heizsystem sein, das fachmännisch überprüft werden sollte.

Schafft auch das Neubefüllen der Heizung keine Abhilfe, so sollten Eigentümer:innen einen Fachbetrieb für Heizungstechnik beauftragen dem Problem auf den Grund zu gehen. Mieter:innen dürfen indes nicht einfach selbst eine Handwerker:in beauftragen, sondern müssen in der Regel erst die Mietverwaltung oder die Vermietende informieren. Ansonsten müssen die Mietenden die Kosten ggf. selbst tragen.

Wird die Heizung in den verschieden Räumen und Etagen ungleichmäßig warm, ist dies ein Zeichen, dass der hydraulische Abgleich zwischen den Heizungen fehlt. Entsprechend sucht sich das warme Wasser den kürzesten Weg und Heizkörper in der Nähe der Zentralheizung werden stärker erwärmt als jene die weiter entfernt sind.

Heizung entlüften in der Mietwohnung

In Mietwohnungen stellt sich die Frage, ob die Mieter:innen selbst für das Entlüften der Heizkörper verantwortlich sind oder ob dies von der Hausverwaltung / der Hausmeister:in oder der Vermieter:in übernommen werden muss. Grundsätzlich ist das Entlüften der Heizung eine einfache Maßnahme, die Mieter:innen selbst durchführen können und sollten, da dies die Heizleistung verbessert und Energie spart.

Gibt es Einschränkungen für Mieter:innen?

In Mehrfamilienhäusern mit einer zentralen Heizungsanlage kann es sein, dass das Facility-Management oder eine Fachfirma für das Entlüften zuständig sind. Falls Unsicherheit besteht, ob Mieter:innen selbst tätig werden dürfen, lohnt sich eine Rückfrage bei der Vermieter:in oder der Mietverwaltung.

Zudem sollte beachtet werden, dass durch das Entlüften der Heizkörper Wasser aus dem Heizsystem entweichen kann. Falls danach der Wasserdruck im Heizungssystem zu niedrig ist, kann ein Nachfüllen notwendig sein, was in der Regel ebenfalls von Fachkräften oder dem Facility-Management erledigt wird.

Besonderheit in Mehrfamilienhäusern: Luft sammelt sich oft im obersten Stockwerk

In Mietshäusern mit mehreren Etagen steigt die Luft innerhalb der Heizungsrohre oft nach oben und sammelt sich bevorzugt in den Heizkörpern der obersten Stockwerke. Dadurch kann es passieren, dass die oberen Wohnungen stärker von Luft in den Heizkörpern betroffen sind als die unteren Etagen. Mieter:innen im obersten Stockwerk sollten daher besonders darauf achten, regelmäßig zu entlüften, da sich hier die größten Probleme mit ungleichmäßiger Wärmeverteilung oder gluckernden Geräuschen zeigen können.

Falls die Hausmeister:in für das Entlüften zuständig ist, wird meist in den oberen Wohnungen begonnen, um die angesammelte Luft effizient aus dem System zu entfernen. In großen Wohnanlagen kann es zudem notwendig sein, dass das gesamte System schrittweise entlüftet wird, um eine vollständige Luftentfernung zu gewährleisten. Wenn Mieter:innen im Erdgeschoss oder in niedrigeren Etagen feststellen, dass ihre Heizkörper trotz Entlüftung weiterhin nicht richtig warm werden, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass sich noch Luft in den oberen Stockwerken befindet. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Hausverwaltung zu informieren, damit eine vollständige Entlüftung durchgeführt wird.

Tipps zum Entlüften von Heizungen in Mietwohnungen

Damit das Entlüften von Heizungen in Mietwohnungen problemlos funktioniert, sollten einige Tipps beachtet werden.

  • Vorher prüfen, ob das Entlüften erlaubt ist: In manchen Mehrfamilienhäusern wird das Heizsystem zentral gesteuert. Bevor Mieter:innen eigenständig die Heizkörper entlüften, sollte geklärt werden, ob dies zulässig ist oder ob eine Fachfirma beauftragt wird.
  • Nicht warten, bis die Heizleistung stark nachlässt: Luft im Heizkörper sammelt sich schleichend an. Am besten wird die Heizung bereits vor der Heizperiode entlüftet, um Energieverlust zu vermeiden und direkt mit voller Heizleistung in die kalte Jahreszeit zu starten.
  • Das richtige Werkzeug bereithalten: Damit das Entlüften sauber und effizient verläuft, sollten ein Entlüftungsschlüssel, ein Auffangbehälter und ein Tuch griffbereit sein. Falls kein Schlüssel vorhanden ist, kann oft ein Schlitzschraubendreher oder eine kleine Zange helfen.
  • Die richtige Ventileinstellung beachten: Das Thermostatventil sollte vor dem Entlüften vollständig geöffnet werden. Dadurch sammelt sich die Luft besser im oberen Bereich des Heizkörpers und kann schneller entweichen. Nach der Entlüftung sollte die Heizung überprüft werden, um sicherzustellen, dass der Heizkörper gleichmäßig warm wird.
  • Verschmutzungen vermeiden: Beim Entlüften tritt neben Luft auch Heizungswasser aus. Um Wasserschäden oder Flecken zu vermeiden, sollte immer ein Auffangbehälter unter das Entlüftungsventil gehalten und ein Lappen bereitgelegt werden.
  • Heizkörper regelmäßig überprüfen: Auch wenn keine deutlichen Probleme wie Gluckern oder Kälte auftreten, kann es sinnvoll sein, die Heizkörper einmal pro Jahr zu entlüften, um eine optimale Heizleistung sicherzustellen.

Wenn das Entlüften alleine nicht hilft

In manchen Fällen reicht eine einfache Entlüftung nicht aus, um die Heizung wieder einwandfrei funktionieren zu lassen. Wenn Heizkörper weiterhin kalt bleiben, ungleichmäßig warm werden oder trotz Entlüftung Geräusche machen, gibt es weitere mögliche Ursachen, die überprüft werden sollten.

Ein häufiger Grund ist ein zu niedriger Wasserdruck in der Heizungsanlage. Beim Entlüften entweicht nicht nur Luft, sondern oft auch eine kleine Menge Wasser. Dadurch kann der Druck im Heizkreislauf absinken, was dazu führt, dass nicht genügend Heizwasser durch die Rohre zirkuliert. Wenn die Heizkörper nach der Entlüftung nicht richtig warm werden, sollte der Wasserdruck an der Heizungsanlage überprüft werden. In Mietwohnungen ist dies Aufgabe des Hausmeisterdienstes oder eines Fachbetriebs.

Ein weiteres Problem kann eine Verstopfung durch Ablagerungen oder Kalk sein. Besonders in älteren Heizungsanlagen setzen sich über die Jahre Schmutz, Rostpartikel oder Kalkreste ab, die die Wasserzirkulation behindern. Wenn ein einzelner Heizkörper trotz Entlüftung nicht richtig funktioniert, während andere normal heizen, könnte eine Reinigung oder Spülung des Heizsystems erforderlich sein.

Auch das Thermostatventil kann blockiert sein, was dazu führt, dass das warme Wasser nicht in den Heizkörper gelangt. Besonders nach dem Sommer, wenn die Heizung lange nicht benutzt wurde, kann das Ventil klemmen. In solchen Fällen kann es helfen, das Thermostatventil vorsichtig zu lösen oder leicht gegen das Ventilgehäuse zu klopfen. Falls das Ventil weiterhin nicht reagiert, kann es nötig sein, es auszutauschen.

Hydraulischer Abgleich kann erforderlich sein

Wenn einige Heizkörper in dem Gebäude deutlich schlechter heizen als andere, könnte das ebenfalls an einer ungleichmäßigen Verteilung des Heizungswassers liegen. In diesem Fall hilft ein hydraulischer Abgleich, bei dem die Wassermenge in den Heizungsrohren optimal auf die einzelnen Heizkörper verteilt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Wärme versorgt werden und keine Räume unterversorgt bleiben. Der hydraulische Abgleich ist eine Aufgabe für Fachbetriebe und kann nicht selbst durchgeführt werden. Falls trotz Entlüftung immer wieder Heizprobleme auftreten, sollte dieser Punkt von der Hausverwaltung oder einem Heizungsinstallateur geprüft werden.

Heizung möglicherweise defekt

Falls alle Maßnahmen erfolglos bleiben und die Heizung weiterhin nicht richtig funktioniert, könnte auch ein größerer technischer Defekt vorliegen. Verschlissene Pumpen, defekte Ventile oder Schäden an der Heizungsanlage selbst können dazu führen, dass die Heizung nicht mehr ausreichend Wärme produziert. In diesem Fall ist es notwendig, die Hausverwaltung oder einen Heizungsfachbetrieb zu informieren, um eine professionelle Diagnose und Reparatur durchführen zu lassen.

Sollte die Heizung trotz mehrmaligen Entlüftens und Prüfung dieser möglichen Ursachen nicht richtig funktionieren, ist es ratsam, die Hausverwaltung oder eine Heizungsfirma zu kontaktieren, um größere Schäden zu vermeiden und die Heizleistung wiederherzustellen.

Fußbodenheizung entlüften

Das Entlüften einer Fußbodenheizung ist etwas komplizierter als bei herkömmlichen Heizkörpern, da sich die Luft in den Rohrleitungen verteilt und nicht einfach über ein kleines Ventil abgelassen werden kann. Wenn eine Fußbodenheizung nicht mehr richtig warm wird, kann Luft im System die Ursache sein.

Bevor mit der Entlüftung begonnen wird, sollte die Heizungspumpe für etwa 30 Minuten ausgeschaltet werden. Dadurch sammelt sich die Luft an bestimmten Stellen im System, wodurch sie leichter entfernt werden kann. Die Entlüftung erfolgt über den Heizkreisverteiler, der sich meist in einem Wandkasten befindet.

Um die Fußbodenheizung zu entlüften, wird das Entlüftungsventil am Heizkreisverteiler geöffnet, sodass die Luft nach und nach entweichen kann. Dabei tritt zunächst ein zischendes Geräusch auf, das auf Luftaustritt hinweist. Sobald nur noch Wasser aus dem Ventil kommt, ist keine Luft mehr im System. Falls nach der Entlüftung die Fußbodenheizung weiterhin nicht richtig funktioniert, könnte ein niedriger Wasserdruck die Ursache sein. In diesem Fall muss das Heizungswasser nachgefüllt werden, was meist von der Hausverwaltung oder einem Fachbetrieb übernommen wird.

Da die Entlüftung einer Fußbodenheizung technischer ist als bei normalen Heizkörpern, kann es sinnvoll sein, eine Fachkraft zu beauftragen, wenn Unsicherheiten bestehen oder das Problem weiterhin besteht.

Ursachen für Luft in der Heizung

Luft im Heizkreislauf kann die Heizleistung erheblich beeinträchtigen. Doch wie gelangt überhaupt Luft in das System?

Eine häufige Ursache ist das Nachfüllen von Heizungswasser. Jedes Mal, wenn neues Wasser in die Anlage gefüllt wird, kann dabei Luft mit in das System gelangen. Besonders nach Wartungsarbeiten oder einer längeren Sommerpause kann dies auftreten. Daher ist es wichtig, die Heizung nach dem Nachfüllen immer zu entlüften.

Undichtigkeiten im Heizsystem können ebenfalls dazu führen, dass Luft eindringt. Selbst kleinste Risse oder undichte Stellen an Verbindungen, Dichtungen oder Rohren können dazu führen, dass Luft in das System gelangt. Wenn Heizkörper immer wieder Luft ziehen und regelmäßig entlüftet werden müssen, sollte das Heizsystem auf mögliche Lecks überprüft werden.

Auch eine falsch eingestellte oder defekte Umwälzpumpe kann Luftblasen im System erzeugen. Wenn die Pumpe zu stark eingestellt ist oder nicht richtig arbeitet, können sich kleine Luftblasen bilden, die sich in den Heizkörpern festsetzen. Eine fachgerechte Einstellung der Pumpe kann dieses Problem beheben.

In älteren Heizungsanlagen kann es durch Korrosion und Ablagerungen vermehrt zur Bildung von Gasen kommen. Diese sammeln sich dann in den Heizkörpern und beeinträchtigen die Wärmeverteilung. In solchen Fällen kann eine professionelle Reinigung oder eine chemische Spülung des Heizsystems notwendig sein.

Manchmal kann Luftbildung auch systembedingt auftreten, besonders wenn Heizungsrohre falsch verlegt wurden oder die Anlage nicht optimal eingestellt ist. In solchen Fällen kann der Einbau eines automatischen Entlüfters helfen, der kontinuierlich Luft aus dem Heizsystem entfernt, ohne dass ein manuelles Entlüften notwendig ist.

Fazit

Das Entlüften der Heizung ist eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Maßnahme, um die Heizleistung zu verbessern und Energiekosten zu senken. Luft im Heizsystem verhindert, dass sich die Wärme gleichmäßig verteilt, führt zu Geräuschen und kann den Energieverbrauch erhöhen. Durch regelmäßiges Entlüften lassen sich diese Probleme vermeiden, sodass die Heizung effizient und störungsfrei arbeitet.

In Mietwohnungen sind Mieter:innen in den meisten Fällen selbst dafür verantwortlich, die Heizkörper zu entlüften. Bei Zentralheizungen kann es jedoch sinnvoll sein, die Hausverwaltung zu informieren, insbesondere wenn der Wasserdruck nach der Entlüftung überprüft oder nachgefüllt werden muss. Falls die Heizkörper trotz Entlüftung nicht richtig funktionieren, können ein niedriger Wasserdruck, Ablagerungen oder ein defektes Thermostatventil die Ursache sein.

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Felix Ritschel

Felix Ritschel ist ein erfahrener Experte im Bereich der Immobilienwirtschaft und Growth Manager der Erste Hausverwaltung GmbH. Durch seine Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Immobilienbrachen bringt Felix fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen ein.

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